November 22, 2024

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Nachrichten aus der Eurozone: schwache Währung! Panik in Deutschland, als das arme Kroatien dem Euro beitritt | Politik | Nachrichten

Nachrichten aus der Eurozone: schwache Währung!  Panik in Deutschland, als das arme Kroatien dem Euro beitritt |  Politik |  Nachrichten

Eurozone: Christine Lagarde skizziert Pläne für eine erste Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank

Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben heute Morgen offiziell ihre Mitgliedschaft in der Eurozone unterzeichnet und werden die gemeinsame Währung ab dem 1. Januar 2023 einführen. In einer Zeit, in der die Eurozone mit steigenden Inflationsraten und stagnierendem Wachstum konfrontiert ist, die Entscheidung, der gemeinsamen Währung beizutreten der Europäischen Union mag überraschen.

Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Finanzminister Zdravko Maric besteht jedoch darauf, dass der Schritt seinem Land und der Eurozone insgesamt zugute kommen könnte.

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, dass nicht nur Kroatien von dem Schritt profitieren würde, sondern auch der Euro durch den Beitritt des Balkanlandes gestärkt werde.

Viele Ökonomen in Deutschland sehen das jedoch anders. Zumal der nächste Kandidat nach Kroatien Bulgarien ist, das sich bereits um die Mitgliedschaft beworben hat und 2024 als 21. Land die gemeinsame Währung einführen will. Kroatien ist das drittärmste Land in der Europäischen Union, und Bulgarien mit einem BIP von weniger als 10.000 Euro pro Kopf rangieren an letzter Stelle der Wirtschaftskraft.

„Es versteht sich, dass Kroatien gerne der Währungsunion beitreten möchte“, sagt Stefan Kothes, Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW).

„Schließlich verzichtet das Land nicht auf eine stabile Währung, sondern erhofft sich von den günstigsten Schuldenkonditionen in der Währungsunion.

„Schließlich hat die Europäische Zentralbank bereits angekündigt, mit einem neuen geldpolitischen Instrument dafür zu sorgen, dass die Zinsdifferenzen innerhalb der Währungsunion in der Krise gering bleiben.“

Nachrichten aus der Eurozone: Deutscher Ökonom warnt vor einer Euro-Mitgliedschaft Kroatiens (Bild: Getty)

Hochverschuldete Länder wie Italien und Griechenland müssen also nicht befürchten, deutlich mehr Neukredite zahlen zu müssen als Deutschland.

Der Leiter der IfW-Wirtschaftsforschung befürchtet, dass die Währungsunion durch jahrelange Fehlentwicklungen in der Eurozone mit ultralockerer Geldpolitik und lockeren Schuldenregeln nur die Falschen anzieht. Brüssel brauchte dringend ein Signal, dass die Eurozone wächst.

„Aber es ist besorgniserregend, dass mächtige Länder wie Schweden oder Dänemark den Euro nicht wollen“, sagt Kothes. Ein Blick auf das Abstimmungsverhalten der EZB habe gezeigt, dass die Ratsmitglieder auf die finanzielle Situation in ihren eigenen Ländern schauen, sagt er.

Der Ökonom sieht im Beitritt Kroatiens keine Gefahr für die Eurozone. Aber der Schritt kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Solange die Hauptprobleme der Währungsunion nicht gelöst seien, dürfe der Kreis nicht erweitert werden, sagt der Ökonom: „Solange man sein Haus nicht stabilisiert, sollte man nicht wachsen“.

Matias Kollas vom Centrum für Europäische Politik (CEP) weist darauf hin, dass der Schuldenstand Kroatiens mit knapp 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) unter dem Durchschnitt der Euroländer liegt, der im Zuge der Krise auf 95 Prozent gestiegen ist. Covid-Krise. Aber der Stabilitätspakt legt die Obergrenze tatsächlich auf 60 Prozent fest.

Von den acht Mitgliedern der Europäischen Union, die der Währungsunion noch nicht beigetreten sind, hat Kroatien die höchste Verschuldung.

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„Schweden mit einem Schuldenstand von nur 37 Prozent wäre sehr willkommen, aber der Euro ist ihm egal“, sagt der Ökonom.

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Das skandinavische Land hat noch keine rechtlichen Schritte unternommen, um alle formalen Beitrittsvoraussetzungen zu erfüllen.

Andererseits haben Kroatien und Bulgarien ihre Absicht angekündigt, dem Euro 2019 bzw. 2018 beizutreten, und beide nehmen seit 2020 am Wechselkursmechanismus teil, sind also bereits eng mit der Eurozone verbunden.

Der CEP-Experte stellt jedoch fest, dass Kroatien neben Bulgarien, Rumänien und Ungarn zu den EU-Ländern mit eher schwachen Institutionen gehöre.

Geringe institutionelle Stärke bedeute laut Colas ein Risiko für die wirtschaftliche und politische Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten.

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Kroatien Schulden Eurozone Euro

Kroatien hat die höchste Verschuldung unter den Ländern der Europäischen Union, die noch außerhalb der Eurozone liegen (Bild: Getty)

Aber wie bei früheren Erweiterungen der Währungsunion teilen die Beamten nicht alle Bedenken. Kroatien wird mit ziemlicher Sicherheit zehn Jahre nach seinem Beitritt zur Europäischen Union den Euro einführen.

Laut den Konvergenzberichten erfüllt das Land trotz seiner hohen Verschuldung alle vier relevanten Beitrittskriterien. Es geht um Preisstabilität, Wechselkursstabilität und Nachhaltigkeit der Konvergenz durch langfristige Zinssätze und solide öffentliche Finanzen.

Länder, die den Euro einführen wollen, müssen ein hohes Maß an dauerhafter wirtschaftlicher Konvergenz mit der Eurozone nachweisen, d. h. sie müssen sich bereits weitgehend an die Bedingungen und Regeln der Währungsunion gehalten haben.

Kroatien soll sich während der Pandemie hoch verschuldet haben, seitdem aber seinen Schuldenstand bereits wieder abgebaut haben. Ob dieser Kreislauf in der aktuellen Krise aufrechterhalten werden kann, lässt sich jedoch erst nach dem Beitritt beurteilen.

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Zusätzliche Berichterstattung von Monica Ballenberg

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