Dezember 22, 2024

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Reisewarnung für Österreich: Skiurlaub im Winter von Corona?

Nach Ischgls Debakel im März übernahm Österreich die Kontrolle über die Corona-Krise. Jetzt wächst die Zahl der Infektionen rasant und die Bundesregierung hat eine Reisewarnung herausgegeben.

Schlechte Nachrichten für alle, die auf einen Skiurlaub in den österreichischen Alpen hoffen: Die Bundesregierung gab eine Reisewarnung für große Teile der Alpenrepublik heraus, nachdem sich die Kronensituation im Land mit neun Millionen Einwohnern verschlechtert hatte.

Am Freitag meldete das Wiener Gesundheitsministerium 2.571 Neuinfektionen an einem Tag – mehr als je zuvor und den dritten Tagesrekord in Folge. Die Zahl der von der Korona gemeldeten Neuinfektionen hat in Österreich erneut ein Rekordniveau erreicht. Nach Angaben des Innenministeriums und des Gesundheitsministeriums wurden am Samstag innerhalb von 24 Stunden 3.614 Fälle gemeldet, gegenüber 2.571 am Vortag. Die Zahl der neu gemeldeten Fälle innerhalb von sieben Tagen stieg auf 172,1 pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt dieser Wert in Deutschland derzeit bei 68,4.

Das Auswärtige Amt in Berlin warnt jetzt vor Reisen in die Bundesländer Wien, Tirol (ohne Jungholz) und Vorarlberg (ohne Kleinwalsertal / Mittelberg), Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland und Burgenland.

Österreich: Die Maskenpflicht gilt auch für Skilifte

Am Sonntag (24. Oktober) werden auch strenge Hygienemaßnahmen der österreichischen Regierung wirksam. Dann dürfen sich maximal zwölf Personen zu Veranstaltungen im Haus treffen, in Restaurants gilt die Maskenpflicht auch für Gäste (außer beim Essen). In Salzburg, Tirol und Vorarlberg gibt es ab 10:00 Uhr eine Ausgangssperre für Restaurants, im Rest des Landes ist es 1 Uhr morgens. Die Maskenanforderung gilt auch für Skilifte. Ski- und Schneeschulen bilden Gruppen mit maximal zehn Personen. Live-Apres-Skiing mit einer Menschenmenge, Singen und Tanzen wird unter diesen Bedingungen nicht existieren.

Ist es also Zeit, die Hoffnung auf einen Winterurlaub in den österreichischen Alpen zu begraben? „Es ist ein exponentielles Wachstum, das am Ende unweigerlich immer in einer Pattsituation endet“, warnte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (PVP) Mitte Oktober. Gleichzeitig wird diskutiert, wie Österreich für Urlauber offen und attraktiv bleiben kann. Insgesamt trägt der Tourismus fast sechs Prozent zur Wirtschaftsleistung Österreichs bei. Ausländische Besucher geben dort 2019 mehr als 20,4 Milliarden Euro aus. Und die Regierung hat ihre Kronenmaßnahmen bereits erfolgreich umgesetzt.

Österreichischer Bundeskanzler Sebastian Kurz (PVP): "Es ist ein exponentielles Wachstum, das unweigerlich immer in einer Sackgasse endet".  (Quelle: images imago / Sven Simon)Österreichischer Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP): „Es gibt eine exponentielle Zunahme dessen, was schließlich immer in einer Sackgasse endet.“ (Quelle: Sven Simon / imago Bilder)

Österreich hat aus dem Debakel von Ischgl Corona gelernt

Österreich hat neben dem Ischgl-Debakel die Corona-Krise bisher problemlos überstanden. Nach dem Umzug im März Tausende infizierte Urlauber im Skigebiet Tirol und hatte das Virus in ganz Europa verbreitet, ergriff die Regierung in Wien strenge Maßnahmen. Das öffentliche Leben wurde geschlossen, Schulen, Universitäten und Geschäfte mussten geschlossen werden, das Reisen wurde stark eingeschränkt und die Ferienzeit endete vorzeitig.

Anfang April führte Österreich als eines der ersten Länder in Europa obligatorische Masken für den Einkauf und den öffentlichen Verkehr ein. Die Anzahl der Infektionen ging deutlich zurück und ging auf ein niedriges Niveau zurück, und Anforderungen wie die Maskennachfrage haben sich inzwischen verringert. Die Zahlen sind seit dem Sommer wieder gestiegen, am Anfang langsam und in letzter Zeit immer schneller.

Die Wiener Regierung ist nach wie vor zuversichtlich, einen zweiten Stillstand vermeiden zu können. Die vorgestellten Maßnahmen sollten ausreichen, um die Infektion zu kontrollieren, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag in Wien. Auf jeden Fall ist er „sehr, sehr optimistisch“.

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