Schrumpfung der deutschen Wirtschaft Ende 2023: Daten
Offizielle Daten zeigten am Dienstag, dass die deutsche Wirtschaft Ende 2023 geschrumpft ist. Dies sind die jüngsten düsteren Nachrichten für Europas Exportmacht, da das Land mit einer steigenden Inflation und einer Verlangsamung der Produktion konfrontiert ist.
Laut Bundesstatistikamt Destatis ist die Produktion in der größten Volkswirtschaft der Eurozone im Zeitraum Oktober bis Dezember um 0,3 Prozent geschrumpft.
Der Wert bestätigte frühere Schätzungen der Agentur für das vierte Quartal und entsprach den Erwartungen der vom Finanzdatenunternehmen FactSet befragten Analysten.
In den letzten drei Monaten des Jahres 2023 sei „insbesondere bei den (Investitionen) in den Bau sowie in Maschinen und Anlagen ein spürbarer Rückgang zu verzeichnen“, heißt es in einer Erklärung von Destatis.
Die Agentur bestätigte außerdem eine Anfang des Monats veröffentlichte vorläufige Schätzung, wonach der europäische Exportriese im gesamten Jahr 2023 um 0,3 Prozent schrumpfte und damit eine Rezession in der zweiten Jahreshälfte knapp vermeiden konnte.
Im Gegensatz dazu meldeten andere Länder der Eurozone am Dienstag ein Wachstum für 2023.
Die französische Wirtschaft wuchs trotz ihrer Stagnation im zweiten Halbjahr um 0,9 Prozent, während die spanische Wirtschaft um 2,5 Prozent, Portugal um 2,3 Prozent und Italien um 0,7 Prozent wuchs.
Als Russland Anfang 2022 in die Ukraine einmarschierte, geriet die deutsche Wirtschaft in eine Krise, was die Lebensmittel- und Energiekosten in die Höhe trieb.
Der lebenswichtige Fertigungssektor des Landes wurde von den steigenden Energiekosten besonders hart getroffen, wobei die Situation durch die nachlassende Nachfrage aus wichtigen Exportzielen wie China noch verschärft wurde.
Auch steigende Zinsen zur Eindämmung der Inflation sowie längerfristige Probleme wie der chronische Fachkräftemangel belasten Deutschland.
Für dieses Jahr wird eine Erholung der Wirtschaft erwartet, die Deutsche Bundesbank prognostizierte zuletzt ein Wachstum von 0,4 Prozent.
Doch Carsten Brzeski, Ökonom bei der ING Bank, sagte, die Aussichten seien immer noch besorgniserregend.
„In den ersten Monaten des Jahres 2024 werden viele der jüngsten Wachstumshemmnisse bestehen bleiben und sich teilweise stärker auswirken als im Jahr 2023“, sagte er.
Er berücksichtigte die anhaltenden Auswirkungen der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank und der Arbeitskampfmaßnahmen.
sr/hmn/lth
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