Schulz: Deutsche müssen in Lebenshaltungskrise ‚zusammenhalten‘ | Neuigkeiten | DW
Bundeskanzler Olaf Schulz forderte am Samstag die Öffentlichkeit auf, die wirtschaftlichen Probleme des Landes gemeinsam anzugehen, da die Inflation in Europas führender Volkswirtschaft weiterhin hoch sei.
Schulz veröffentlichte in seinem wöchentlichen Podcast ein neues Video und räumte ein, dass die Preiserhöhungen viele Bürger verärgerten. Er forderte die Bewohner auf, „Waffen zu verbinden und aneinander zu halten“.
Nur wenige Tage, nachdem die Daten zeigten, dass die Preise bei Junicam im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 % gestiegen waren, sagte Schulz, er werde ein Expertentreffen einberufen, um die Krise der Lebenshaltungskosten anzugehen.
Der Kanzler sagte, er habe Gewerkschaften, Arbeitgeber, die Bundesbank und Wissenschaftler zu einem Gipfeltreffen ab Montag ins Kanzleramt nach Berlin eingeladen.
Die sogenannte „Koordinierte Aktion“-Kampagne erinnert an ähnliche Bemühungen ehemaliger westdeutscher Bundeskanzler in den 1960er und 1970er Jahren.
Vorgeschlagene Einmalzahlungen statt Lohnerhöhungen
Ökonomen und Politiker haben in den vergangenen Tagen mehrere Ideen diskutiert, um die Belastung der privaten Haushalte zu verringern.
Arbeitsminister Hubertus Heil fordert eine Jahreszahlung für Singles, die weniger als 4.000 Euro im Monat verdienen, und für Verheiratete, die zusammen weniger als 8.000 Euro verdienen.
Das Kanzleramt wolle in Tarifrunden mit den Gewerkschaften Alternativen zu einer deutlich höheren Lohnerhöhung finden, um die Inflation nicht weiter anzuheizen.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sagte jedoch, die Einmalzahlungen würden nur vorübergehend Abhilfe schaffen.
„Nur höhere Löhne und Sozialleistungen können den Schaden für mittlere und niedrige Einkommen nachhaltig ausgleichen“, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzcher der dpa.
„Einmalzahlungen können kontraproduktiv sein“, sagte Wirtschaftswissenschaftlerin Veronica Grimm der dpa.
Sie sagte, wenn Arbeiter auf Lohnerhöhungen für Einmalzahlungen verzichten müssten, müssten diese zu hoch sein, was „sofort die Nachfrage ankurbeln und damit die Inflation wieder anheizen“ könne.
Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei fordert eine Anhebung des Wohlfahrtsstandards
Saskia Esken, die sozialdemokratische Co-Vorsitzende von Schultz, sagte den Zeitungen der Funk Media Group, dass die Sozialleistungen erhöht werden sollten.
„Als Sozialstaat müssen wir deshalb die Leistungen an die steigende Inflation anpassen“, sagte Esken.
Zudem sollen die Löhne vor allem im unteren Lohnbereich „deutlich und dauerhaft“ steigen.
Die CDU-Ökonomin Julia Klöckner fordert unter anderem eine dauerhafte Senkung der Energiesteuern und -abgaben.
Klöckner kritisierte Schulz für die Einrichtung von „koordinierten Aktionsgesprächen“ und sagte, dass sie in die Kategorie fallen: „Wenn ich nicht weiß, was ich tun soll, gründe ich eine Arbeitsgruppe.“
Seit dem Ende der COVID-19-Pandemie haben explodierende Lebensmittel-, Kraftstoff- und Energiepreise die deutschen Enklaven hart getroffen.
Die bereits hohe Inflation wurde durch die russische Invasion in der Ukraine im Februar noch verschärft.
DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater sagte diese Woche der Nachrichtenagentur Reuters, er sehe in naher Zukunft keine niedrigeren Preise. „Wir müssen bis Ende des Jahres mit Inflationsraten von rund 7 Prozent rechnen“, sagte Al-Qater.
Geschrieben teilweise mit Materialien der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Herausgegeben von Rebecca Staudenmayer.
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