Steuergutschriften für Kraftfahrzeuge kürzen und Parkgebühren erhöhen, um das Klimaziel zu erreichen, sagt die OECD für Deutschland
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sagte in einem Bericht, dass Deutschland Steuererleichterungen und andere Subventionen für Autos kürzen sollte, um den Trend zu steigenden CO2-Emissionen in der Transportbranche zu stoppen.
Europas größte Volkswirtschaft gehört zu den 10 größten CO2-Emittenten der Welt, und der Transport ist ein Kinderproblem. Die Emissionen von Autos, Lastwagen, Schiffen und Flugzeugen stiegen auf 148 Millionen Tonnen im Jahr 2022 – der zweite Anstieg in Folge nach dem pandemiebedingten Rückgang – und sind von wesentlicher Bedeutung für das Bestreben Deutschlands, die Emissionen bis 2030 um zwei Drittel gegenüber dem Stand von 1990 zu senken.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sagte in ihrer Umweltbilanz, Deutschland müsse „entschlossen“ handeln, um umweltfreundliche Mobilität als Teil einer integrierten Strategie zu fördern.
Das Steuerniveau des Landes liege deutlich unter dem Durchschnitt der 38 OECD-Mitgliedsstaaten, und Deutschland sei eines der wenigen Länder, das den Kauf oder die Zulassung von Fahrzeugen nicht besteuere.
Die verkehrsbezogenen Subventionen stiegen in den zehn Jahren bis 2018 um rund 35 % auf 65 Milliarden Euro. Die OECD empfiehlt die Abschaffung von Steuererleichterungen für Firmenwagen oder Entfernungspauschalen für Passagiere sowie eine Erhöhung der Parkgebühren.
Die für Lkw erhobene Autobahnmaut kann auch auf Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ausgeweitet werden. Eine Empfehlung zur Ausweitung von Tempolimits dürfte bei der wirtschaftsfreundlichen FDP, die Teil der Regierungskoalition ist, auf Widerstand stoßen.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sagte auch, dass sich die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr voraussichtlich langsamer erholen wird als zuvor erwartet, da die Ausgaben für grünere Infrastruktur steigen.
Das Bruttoinlandsprodukt in Europas größter Volkswirtschaft wird nach Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Jahr 2023 um 0,3 % und im Folgejahr um 1,3 % steigen. Der Bericht fordert Berlin auf, den Übergang zu einer digitaleren und klimafreundlicheren Wirtschaft zu beschleunigen.
„Nach 10 Jahren dynamischem, vom Export getriebenem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und einem Haushaltsüberschuss haben die Pandemie und die Energiekrise gezeigt, dass Deutschland strukturelle Schwächen hat und seine ökologische und digitale Transformation dringend beschleunigen muss“, heißt es in dem Bericht.
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