Streit um Video-App in den USA: Grünes Licht für TikTok-Deal
Der von der US-Regierung angedrohte Download-Stopp für TikTok wird verschoben. US-Präsident Trump genehmigte einen Deal, nach dem in Zukunft globales Geschäft in den USA stattfinden soll – unter der Führung von Oracle und Walmart.
Im Streit um die Videoplattform TikTok hat US-Präsident Donald Trump einen Deal genehmigt, der es künftig ermöglicht, das globale Geschäft in den USA zu betreiben. Trump sprach von 25.000 Mitarbeitern und einem „brandneuen Unternehmen“, das nichts mehr mit China zu tun haben würde. Weitere Details werden in Kürze bekannt gegeben.
Laut Trump werden zwei amerikanische Unternehmen bei TikTok Global eine führende Rolle spielen: das Softwareunternehmen Oracle und der Supermarktriese Walmart. Derzeit ist jedoch unklar, inwieweit die Zustimmung Chinas nach Trumps „grundlegender Genehmigung“ des Abkommens erforderlich sein wird. Die chinesische Regierung hatte zuvor einen direkten Verkauf des US-Geschäfts von TikTok an die Softwaregruppe Microsoft torpediert. Es wurde eine neue Regel eingeführt, wonach Softwarealgorithmen nur mit Genehmigung der Behörden im Ausland verkauft werden dürfen.
Aussetzung um eine Woche verschoben
Aus Trumps Sicht stellt die beliebte TikTok-App ein Sicherheitsrisiko dar, da sie zur chinesischen ByteDance-Gruppe gehört und die chinesischen Behörden über die App Daten von Amerikanern erhalten können. Mit dieser Begründung hatte er mit zwei Aufträgen den Grundstein für das Ende der App in den USA gelegt. In einem ersten Schritt sollte die App ab heute von den Download-Plattformen in Amerika verschwinden und ab dem 12. November in den USA nicht mehr funktionieren. Nach Angaben des Handelsministeriums wird die Download-Sperre vorerst um eine Woche verschoben.
Mit den Befehlen hatte die US-Regierung dem TikTok-Besitzer ByteDance ein Ultimatum gestellt: Bis zum 12. November sollte sich für TikTok in den USA – abgesehen von der Download-Sperre – wenig ändern, sagte Handelsminister Wilbur Ross. Sollte ByteDance bis dahin eine Vereinbarung mit US-Unternehmen über den Verkauf von TikTok treffen, könnte das Verbot außer Kraft gesetzt werden.
TikTok kündigte rechtliche Schritte an
TikTok kündigte daraufhin laut einem Medienbericht an, rechtliche Schritte gegen das Verbot einzuleiten. Das Unternehmen und seine Muttergesellschaft ByteDance reichten beim Bundesgericht in Washington eine Beschwerde ein. Sie wollen sicherstellen, dass TikTok künftig auch in den USA heruntergeladen werden kann, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Der US-Präsident hat laut Beschwerde seine Befugnisse überschritten. Seine Handlungen hatten politische Gründe und nichts mit dem angegebenen Grund zu tun, eine Bedrohung der nationalen Sicherheit abzuwenden.
Mit Informationen von Katrin Brand, ARD Studio Washington