Studie: Der Fachkräftemangel in Deutschland behindert die Produktion
Gelingt es deutschen Unternehmen, den Nachschub an Fachkräften sicherzustellen, könnten sie einer aktuellen Studie zufolge im Jahr 2024 zusätzliche Waren und Dienstleistungen im Wert von 49 Milliarden Euro generieren.
Dem Dokument des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zufolge würde der Zuwachs an qualifizierten Arbeitskräften das Produktionspotenzial in diesem Jahr um etwa 1,1 Prozentpunkte erhöhen.
Die Autoren schätzen, dass die Bruttowertschöpfung bis 2027 74 Milliarden Euro erreichen könnte, indem sie Hochrechnungen zur Ermittlung des Fachkräftemangels verwenden.
Anders als das tatsächliche Produktionsergebnis ist das Produktionspotenzial eine Schätzung der Produktion, die bei Vollauslastung möglich wäre.
Die IW-Ökonomen weisen auf den konservativen Charakter ihrer Berechnungen hin, die davon ausgehen, dass jeder entsprechend qualifizierte Arbeitslose in Deutschland einen Arbeitsplatz findet.
Doch das sei in der Realität nicht der Fall und „die tatsächlichen Kosten des Fachkräftemangels dürften deutlich höher ausfallen“, sagen die Autoren, die anderswo ähnlich vorsichtig kalkulieren.
Auf jeden Fall ist die Kluft seit 2010 deutlich größer geworden.
Das wichtigste Mittel zur Reduzierung des Fachkräftemangels ist laut IW-Experten eine stärkere qualifizierte Zuwanderung. Das kürzlich überarbeitete deutsche Fachkräfteeinwanderungsgesetz habe neue Möglichkeiten geschaffen, schrieben sie.
Zusätzliche Kinderbetreuungseinrichtungen würden dazu beitragen, mehr Frauen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen, ebenso wie Steueränderungen für verheiratete Paare. Auch die Erleichterung der Beschäftigung älterer Menschen werde sich positiv auswirken, heißt es in der Zeitung.