Stürme ziehen über Teile Deutschlands
Es ist heiß, sehr heiß. Hitze und Stürme werden auch die Wettersituation in den kommenden Tagen bestimmen. Allein in Frankfurt gab es am Dienstag mehr als 300 Feuerwehren. Alle Informationen im Nachrichtenblog.
Vollbadende Seen, Menschenmassen im Norden und in der Ostsee: Der Sommer 2020 ist da und es ist wirklich so. Hoch Detlef bringt Temperaturen von bis zu 38 Grad Celsius in die Bundesrepublik. In den Wäldern besteht manchmal die höchste Gefahr von Waldbränden. An einigen Stellen wird Trinkwasser knapp.
Schwitzen und Gewitter: In Deutschland bleibt es heiß und feucht
Hohe Temperaturen und Stürme bestimmen weiterhin die Wettersituation in Deutschland. Im Norden und Osten wird es am Mittwoch konstant sonnig und trocken sein, teilte der deutsche Wetterdienst am Mittwoch mit. Im Westen und in den Alpen können ab Mittag einzelne starke Gewitter auftreten, in einigen Fällen besteht sogar die Gefahr von Stürmen. Im Westen und Südwesten Deutschlands sind jedoch auch die Temperaturen am höchsten; Dort sollte das Thermometer am Mittwoch auf 36 Grad steigen. Am Meer ist es mit Höchsttemperaturen von 25 bis 30 Grad etwas kühler.
Am Donnerstag und Freitag sieht es ähnlich aus: Hohe Temperaturen wechseln sich mit Gewittern und lokalen Stürmen ab. Schwere Gewitter hatten bereits am Dienstag Teile Deutschlands getroffen. In Rheinland-Pfalz hatte starker Regen den Verkehr entlang der Mosel zwischen Zell (Landkreis Cochem-Zell) und Traben-Trarbach (Landkreis Bernkastel-Wittlich) stundenlang beeinträchtigt. Einzelne Straßen waren aufgrund umgestürzter Bäume oder eines Erdrutschs nicht befahrbar.
90 Feuerwehrmissionen wegen Stürmen: Oberpfalz ruhig
Aufgrund von Sturmschäden ging die Feuerwehr im Bezirk Schweinfurt am Dienstagabend mehrmals aus. Die integrierte Zentrale in Schweinfurt gab bekannt, dass innerhalb von anderthalb Stunden 135 Notrufe eingegangen sind. Die Feuerwehr im Bezirk wurde dann wegen des Sturms 90 Mal eingesetzt. Allein im Dorf Röthlein (Landkreis Schweinfurt) hatte die Feuerwehr 58 Missionen. In den meisten Fällen handelte es sich Berichten zufolge um volle Keller.
Am späten Nachmittag und Abend zogen auch Gewitter mit starkem Regen über die Oberpfalz. Der Schaden war jedoch begrenzt, wie die Polizei ankündigte. Im Einsatzzentrum in der Oberpfalz wurden innerhalb von zwei Stunden 16 sturmbedingte Operationen registriert. Meist waren es überflutete Straßen, überflutete Unterführungen und volle Keller.
Sturm bringt der Frankfurter Feuerwehr fast 300 Missionen
Ein heftiger Sturm am Dienstag brachte der Frankfurter Feuerwehr innerhalb von zweieinhalb Stunden fast 300 Einsätze. Im Norden der Stadt handele es sich hauptsächlich um volle Keller und geknickte Äste, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzungen. Die Polizei meldete auch vereinzelte Schäden in anderen Teilen Hessens. Straßen standen kurz unter Wasser und Bäume wurden gebogen, hieß es unter anderem aus dem Taunus und der Region Gießen.
Sturm verursacht Schaden im Saarland
Ein schwerer Sturm mit starken Regenfällen verursachte am Dienstagnachmittag größere Schäden im Saarland. Das Situationszentrum in Saarbrücken gab bekannt, dass Schachtdeckel hochgeschoben, Bäume umgeworfen und Straßen überflutet wurden. Die Stadtautobahn an der Bismarckbrücke in Saarbrücken wurde kurzzeitig überflutet. Die Autobahn musste vorübergehend in beide Richtungen gesperrt werden. Bäume fielen auf mehrere Fahrzeuge und in ein Wohngebäude. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzungen.
Nach Angaben des Situationszentrums gab es zwischen 16.50 Uhr und 18.00 Uhr 34 Missionen. Zuerst war der Osten des Landes betroffen, dann Saarbrücken.
Gewitter ziehen über NRW – A43 überflutet
Starke Gewitter mit viel Regen und starken Winden durchquerten am Dienstag NRW. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtete, bewegten sich die Gewitter seit Mittag vom Sauerland durch das südliche Ruhrgebiet und weiter in Richtung Niederrhein.
Radarbilder des DWD zeigten stellenweise Regenmengen von mehr als 40 Litern pro Quadratmeter, wie die Meteorologin Ines Wiegand sagte. Die Bochumer Feuerwehr warnte am Nachmittag auf Twitter vor einer aktuellen Gewitterfront mit Windböen. Die ersten umgestürzten Bäume wurden dort bereits gemeldet. Das „WDR Verkehrstudio“ meldete auf Twitter auch überflutete Fahrspuren auf der A43 zwischen Sprockhövel und Bochum.
Es bleibt heiß – es besteht auch die Gefahr von Gewittern
Auch in den kommenden Tagen wird Schwitzen in Deutschland an der Tagesordnung sein. Grund ist das Sommerhoch „Emil“, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach sagte. Bei strahlendem Sonnenschein sind sogar im Norden bis zu 34 Grad möglich. Immerhin sind die Nächte im Norden und Osten laut DWD kühler.
Im Süden und Westen bleibt das Gewitterrisiko hoch – am Mittwoch zwischen Nordrhein-Westfalen und den Alpen. Gleichzeitig sind hier tropische Nächte möglich, wenn es wärmer als 20 Grad bleibt. Tagsüber steigen die Werte auf bis zu 36 Grad. Selbst am Donnerstag und Freitag kann es im Südwesten zu starken Blitzen und Donnern kommen.
Der DWD sagt für das Wochenende nur eine leichte Abkühlung voraus – 25 bis 32 Grad sind noch möglich, erklärte der Meteorologe Lars Kirchhübel. Das Risiko von Gewittern bleibt ebenfalls bestehen.
Neuer jährlicher Wärmerekord: 38,6 Grad in Trier
Mit 38,6 Grad wurde am Sonntag in Trier die bundesweit höchste Temperatur des Jahres gemessen. Wie am Abend beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach gesagt wurde, wurde der Rekord am DWD-Bahnhof Trier-Petrisberg erreicht. Der zweite Platz ging an die Stadt in Rheinland-Pfalz: In Trier-Zewen waren es bis zu 38,2 Grad. Den dritten Platz teilten sich die Wetterstationen in Kahl am Main in Bayern und am Frankfurter Flughafen mit einer Höchsttemperatur von jeweils 37,5 Grad.
Zuvor lag der Maximalwert für dieses Jahr bei 38,5 Grad – gemessen am 31. Juli in Rheinfelden im Süden Badens. Die landesweite Höchsttemperatur am Samstag lag am Trier Petrisberg bei 38,2 Grad.
Die Gemeinde im Hunsrück ist von Wasserknappheit bedroht
Aufgrund der drohenden Wasserknappheit müssen die Bewohner der Gemeinde Simmern-Rheinböllen in Rheinland-Pfalz sparsamer mit Wasser umgehen. Dies wurde am Sonntagabend von der integrierten Zentrale in Bad Kreuznach angekündigt.
Um die Grundversorgung mit Trinkwasser während der anhaltenden Dürre zu gewährleisten, sind in der Gemeinde im Hunsrück seit Sonntag folgende Aktivitäten verboten: Planschbecken und Schwimmbäder füllen, Rasen- und Gartenflächen gießen, Fahrzeuge auf Privatbesitz waschen, reinigen und Abspritzen von Innenhöfen sowie die Bewässerung von öffentlichen Grünflächen und Sportfeldern. Verstöße gegen die Beschränkungen werden daher vom Amt für öffentliche Ordnung überwacht.
Der Mangel sei noch nicht akut, aber bedroht, sagte der Betriebsleiter am Sonntagabend im Kontrollzentrum. Die Bewohner hatten wegen der Dürre mehr Wasser genommen. Wie lange die Verbote gelten, konnte laut Kontrollstelle am Sonntagabend nicht vorhergesehen werden.
Alarmierende Ozonwerte in Frankfurt am Main
In Frankfurt am Main stieg der Ozonwert am Sonntag über die Informationsschwelle. An der Frankfurt-Ost-Messstation lag der einstündige Durchschnitt um 13:00 Uhr bei 181 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mit.
Die Grenze der Informationsschwelle liegt bei 180 Mikrogramm Ozon in der Luft. Die Behörden raten Kindern und Jugendlichen sowie Personen, die empfindlich auf erhöhte Ozonkonzentrationen reagieren, anstrengende körperliche Aktivitäten im Freien zu vermeiden. Aufgrund des Wetters wurde erwartet, dass die Ozonkonzentration an anderen Messstationen über den Grenzwert ansteigen würde.
In der mittelsächsischen Messstation Schwartenberg wurde die Schwelle von 204 Milligramm pro Kubikmeter noch weiter überschritten. Das Landesamt für Umwelt warnte vor Anstrengung im Freien und riet von Ausdauersportarten ab.
In Deutschland ist es gerade so heiß
Auch am Sonntag schwitzen die Menschen in Deutschland wieder ins Schwitzen. Es werden Temperaturen von bis zu 38 Grad Celsius erwartet. In den meisten Fällen sollte sich das Thermometer bei 32 bis 36 Grad einstellen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) schwüler als in den Tagen zuvor.
Nur an den Küsten sollte es bei etwas Wind und in den Alpen kühler sein. Im Osten und in der Mitte Deutschlands können sich insbesondere über den Bergen einzelne Hitzegewitter bilden. In Thüringen wurden Warnungen für den Landkreis Nordhausen und den Kyffhäuserkreis im Norden des Landes ausgegeben. In Sachsen-Anhalt waren der Harz und das Mansfelder Land betroffen.
Auch heute und am Montag sehr verbreitet #heiß – aber auch schwüler als zuletzt! Deshalb außerdem #Hitze auch zunehmendes Potenzial des Einzelnen, gewalttätiger #Gewitter (größte im schraffierten Bereich). Erste starke Gewitter schon in der Eifel! / V. pic.twitter.com/pV46YGc8GS
– DWD (@DWD_presse) 9. August 2020
Das Ende der Sommerhitze ist kaum in Sicht. Zu Beginn der Woche wird es auch heiß: Es gibt nur wenige Hitzegewitter. Am Montag und Dienstag erwarten Meteorologen wieder Maximalwerte zwischen 30 und 38 Grad. Erst am Donnerstag Wetter werden volatiler mit mehr Schauern und Gewittern.
Unwetterwarnung für den Landkreis Eifel
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Sonntagmorgen vor Gewittern im Eifelbezirk Bitburg-Prüm. Schwere Gewitter mit extrem starkem Regen und Hagel sind laut DWD möglich. Die offizielle Sturmwarnung sprach von extremen Gewittern der Stufe vier – dies ist die höchste Warnstufe. Gelegentlich konnten Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Überflutungen von Kellern und Straßen sowie lokale Überflutungen von Bächen und kleinen Flüssen sind möglich. Ein Aufenthalt im Freien sollte so weit wie möglich vermieden und von Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen ferngehalten werden. Darüber hinaus wurden wie fast überall in Deutschland Warnungen vor starker Hitze ausgegeben.
Berliner Badeseen platzen aus allen Nähten
Auch die Badeseen in Berlin sind am Sonntag überfüllt. Am Samstag forderte die Polizei die Menschen auf, nicht nach Treptow-Köpenick zum Großen Müggelsee zu kommen. Jetzt twitterte sie, dass dies auch für den Sonntag gilt. Die Pools und Seen sind bereits mittags voll belegt.
Zu viele Badegäste: Das Ordnungsamt schließt den See in Duisburg
In Duisburg hat das Ordnungsamt den beliebten Masurensee abgesperrt. Nach Angaben der Zeitung „Bild“ sind am Samstag zu viele Menschen in den Badebereich gekommen. Die Leute haben Shisha gegrillt und geraucht. Entfernungen wurden nicht eingehalten und Masken wurden nicht getragen. Da sich die Besucher auf Ersuchen der Behörden weigerten, den See zu verlassen, beschloss die Stadt, die Anlage abzusperren.
Höchster in Trier gemessener Wert
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes wurde der höchste Wert an der Wetterstation Trier-Petrisberg (Rheinland-Pfalz) bei 38,2 Grad gemessen. Aber das war kein neues Hoch für dieses Jahr – es war am 31. Juli mit 38,5 Grad in Rheinfelden im Süden Badens.
Auch in Trier-Petrisberg war der Maximalwert an diesem Tag mit 38,4 etwas höher.
Die DLRG führt Dutzende Missionen in Berlin durch
Wasserretter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) wurden in den letzten Tagen für mehr als 80 Missionen in Berlins Gewässern eingesetzt. Die Rettungskräfte waren zwischen Donnerstag und Samstag fünfmal im Dienst, als Menschen zu ertrinken drohten, wie die DLRG am Sonntagabend in einer Bilanz bekannt gab.
In drei Fällen wurden Menschen tatsächlich im Wasser versenkt: Am Samstagmorgen ertrank ein Mann am Teufelssee in Berlin-Grunewald. Er wurde von Tauchern gerettet, starb aber nach Angaben der Feuerwehr wenig später. Ein anderer Mann hatte einen Unfall an der Wilhelm-Borgmann-Brücke im Bezirk Britz. Er konnte wiederbelebt werden. Am Samstagabend musste eine Person nach einem Schwimmunfall am Plötzensee in Wedding von der DLRG wiederbelebt werden.
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