Dezember 22, 2024

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Uli Hoeneß und seine Aussagen zur Transferpolitik des BVB in Schach

Uli Hoeneß und seine Aussagen zur Transferpolitik des BVB in Schach

Die Angriffsabteilung ist zurück – und meldet sich direkt aus dem Ruhestand.

Uli Hoeneß interviewte die Transferpolitik von Borussia Dortmund in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung als „unklug“ bezeichnet. Der BVB holt „hochtalentierte“ Spieler, die der Verein später als „Verkaufsobjekte“ bezeichnet.

Der Ehrenpräsident des FC Bayern hatte auch eine Erklärung parat, warum es München in den letzten Jahren besser gegangen war.

„Wie soll ein Spieler die DNA eines Vereins hundertprozentig aufsaugen, wenn er das Gefühl hat, eine Immobilie zum Verkauf zu haben? Das haben wir überhaupt nicht. Wir bekommen Spieler für Bayern München. Und nie Geschäfte zu machen.“ sie „, sagte Hoeneß.

Laut dem 68-Jährigen könnte dieser andere Ansatz in den wichtigen Spielen zehn Prozent ausmachen: „Ein Spieler muss das Gefühl haben, für immer Bayern zu sein“, erklärte Hoeneß die Bayern-Philosophie.

Aber haben die Bayern bei einem Transfer wirklich nicht an einen lukrativen Weiterverkauf gedacht – also an ein Geschäft? SPORT1 untersucht die Behauptung von Hoeneß gegen die letzten zehn Jahre.

Costa nur ein Missverständnis

Wenn man sich die Transfers des letzten Jahrzehnts ansieht, fällt auf, dass die Bayern tatsächlich einige Spieler mit großen Gewinnen verkauft haben. Mario Mandzukic ist einer von ihnen.

Der deutsche Meister hatte den Kroaten im Sommer 2012 für 13 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg verpflichtet, zwei Jahre später ließ der Verein den Stürmer für 22 Millionen Euro zu Atlético Madrid gehen.

In seinen beiden Spielzeiten in der Säbener Straße war Mandzukic ein zuverlässiger Schnappschuss und erzielte in 88 Pflichtspielen 48 Tore. Das Münchner Team hatte also definitiv den Mittelstürmer eingesetzt – kein Transfer, der nur auf das Geschäft abzielte.

Ein anderer Fall ist Douglas Costa. 2015 haben die Bayern den Brasilianer von Shakhtar Donetsk für satte 30 Millionen Euro losgeworden. Zwei Jahre später folgte eine Ausleihe an Juventus, und ein weiteres Jahr später wechselte der Offensivspieler dauerhaft zum italienischen Rekordmeister. Ablösesumme: 40 Millionen Euro.

In München konnte Costa erst in seiner ersten Saison überzeugen. Nach seiner Zeit im roten Trikot beschuldigte ihn Hoeneß, der Brasilianer sei in erster Linie mit dem Geld beschäftigt. „Costa hat nicht funktioniert, weil er ein ziemlicher Söldner war, und wir mochten es nicht im Charakter“, sagte Hoeneß – damals noch Präsident – der Frankenpost verraten.

Ein Missverständnis – mit einem Transfergewinn von 10 Millionen Euro.

Bayern machte einen Deal mit Rudy und Rode

Bei Xherdan Shaqiri betrug der Gewinn drei Millionen Euro. 2012 wechselte der Schweizer für 12 Millionen Euro vom FC Basel nach München, 2015 ging er für 15 Millionen Euro zu Inter Mailand.

Auch bei den Bayern konnte sich Shaqiri nicht vollständig behaupten, auch wenn das Kraftpaket immer gute Phasen hatte. Haben die Verantwortlichen das Engagement des damals 20-jährigen Talents „Bayern für immer“ übernommen? Zumindest fraglich.

Hinter drei anderen Spielern steht ein noch größeres Fragezeichen: Pierre-Emile Hojbjerg, Sebastian Rudy und Sebastian Rode.

Hojbjerg kam im Alter von 16 Jahren kostenlos in die Säbener Straße. Der Däne spielte zunächst für die zweite Mannschaft, wurde dann an Augsburg und den FC Schalke 04 vergeben. Im Sommer 2016 wechselte der zentrale Mittelfeldspieler für 15 Millionen Euro zum FC Southampton.

Rode und Rudy kamen ebenfalls kostenlos. Rode zog 2014 von Eintracht Frankfurt auf die Isar. Zwei Jahre später ließen ihn die Münchner für eine Ablösesumme von 12 Millionen Euro nach Borussia Dortmund ziehen.

Der Mittelfeldstratege in der Säbener Straße kam kaum über die Rolle des Reservisten hinaus und sammelte insgesamt rund 2000 Minuten Spielzeit.

Rudy blieb sogar nur ein Jahr in München, bevor er zum FC Schalke 04 wechselte. Kosten: 16 Millionen Euro. Der defensive Mittelfeldspieler war auch ein Bayern-Ergänzungsspieler, der regelmäßig eingesetzt wurde.

Mehrheit der Transfers des Kalibers „Bayern für immer“

Alle drei Spieler haben 43 Millionen Euro in die Kasse der Bayern gesteckt, ohne dass die Verantwortlichen auch nur einen Euro in die Hand geben müssen.

Clevere Transfers, so viel sollte im Nachhinein sicher sein. Aber auch Übertragungen der von Hoeneß beschriebenen bayerischen Philosophie? Wahrscheinlich nicht.

Vor der Unterzeichnung eines Rode und eines Rudy hätten Hoeneß und Co. klar sein müssen, dass es für beide schwierig sein würde, sich dauerhaft in München zu behaupten. Vielmehr nutzten sie die Chance, kostenlos Verstärkung für die Kaderbreite zu erhalten – ohne Risiko.

Die Verantwortlichen beim FC Bayern haben in den letzten zehn Jahren zumindest für den einen oder anderen Transfer geschäftlich vorgegangen.

Der deutsche Rekordmeister sorgte jedoch dafür, dass die Mehrheit der Neuankömmlinge das Kaliber „Bayern für immer“ hatte.

Die Transfers von Joshua Kimmich, Niklas Süle, Thiago, Kingsley Coman, Javi Martínez, Manuel Neuer, Mats Hummels, Robert Lewandowski und Leon Goretzka haben dies in den letzten zehn Jahren gezeigt.

Leroy Sané – der jüngste Transfer im Sinne der bayerischen Philosophie – will in naher Zukunft zeigen, dass er das Gütesiegel „Bayern für immer“ verdient.

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