US-Senatswahl: Der Zweite Demokrat erklärt sich selbst zum Sieger
Der nächste US-Präsident Biden kann hoffen, dass die demokratische Kontrolle im Senat ihm freie Hand in seiner Politik lässt. Ein demokratischer Stichkandidat gilt bereits als Sieger, der zweite als Sieger.
Bei den sehr engen Stichwahlen im US-Bundesstaat Georgia um einen Sitz im US-Senat holte sich der demokratische Kandidat Jon Ossoff den Sieg. Er gewann die Wahl gegen den amtierenden Republikaner David Perdue, kündigte Ossoff an.
Der 33-Jährige dankte den Menschen in Georgien für ihren Glauben. Nach der aktuellen Zählung liegt er mit einem Vorsprung von 16.370 Stimmen und einem Abstand von rund 0,4 Prozentpunkten knapp vor dem ehemaligen republikanischen Führer David Perdue.
Viele Briefwahlstimmen fehlen noch
Die amerikanischen Medien waren zunächst bereit, Vorhersagen über das Ergebnis der Stichwahl zu treffen, unter anderem, weil bis Freitag mehrere tausend fehlende Stimmen von außen eintreffen könnten.
Bei den Stichwahlen am Dienstag konnte der Demokrat Raphael Warnock laut US-Medienprognosen die amtierende Republikanerin Kelly Loeffler knapp besiegen. Er erhielt 50,6 Prozent der Stimmen, der republikanische Senator Kelly Loeffler 49,4 Prozent, berichteten die New York Times und Fernsehsender.
Der Senat kann Rechnungen blockieren
Wenn die Demokraten tatsächlich beide Sitze gewinnen würden, würden sie auch im Senat die Oberhand gewinnen. Der nächste US-Präsident Joe Biden kann Reformprojekte, Gesetze und Personalentscheidungen leichter umsetzen. Im Repräsentantenhaus, der nächsten Kammer des US-Kongresses, haben Demokraten bereits eine Mehrheit.
Wenn die Republikaner dagegen eine Mehrheit im Senat haben, könnten sie die politischen Pläne und Personalentscheidungen des nächsten Präsidenten blockieren. Der Senat genehmigt unter anderem Präsidentschaftskandidaten für leitende Regierungspositionen oder den Obersten Gerichtshof und kann Legislativvorschläge blockieren.