Vodafone und Telekom: 5G kommt schneller als erwartet
D.Der Ausbau neuer 5G-Mobilfunknetze der fünften Generation schreitet in Deutschland schneller voran als geplant. Laut Aussagen hat Vodafone seine Jahresziele bereits erreicht.
Die Gruppe gab bekannt, dass zehn Millionen Menschen, die für Ende des Jahres geplant sind, bereits mit dem schnellsten Netzwerk versorgt werden. „Wir bauen schneller und mehr als geplant – trotz Corona“, sagte Hannes Ametsreiter, Deutschlands Geschäftsführer bei Vodafone.
Jetzt soll das Ziel um 50 Prozent steigen. „Bis Ende des Jahres werden wir mehr als 15 Millionen Menschen in Deutschland mit 5G versorgen“, sagte Ametsreiter. Auch der Mobilfunkbetreiber hat das Ziel für Ende 2021 um die Hälfte angepasst. Jetzt will er mit 5G 30 Millionen Menschen in Deutschland erreichen.
Drillisch hat noch nicht begonnen, ein eigenes Netzwerk aufzubauen
Vodafone beschleunigt seine Expansion, bleibt aber weit zurück Deutsche Telekom zurück Mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland haben bereits Zugang zum Telekom 5G-Netz. Bis Ende des Jahres sollen zwei Drittel der Bevölkerung versorgt sein.
Telefónica hat sein 5G-Netz im Oktober selektiv in 15 Städten gestartet. Bis Ende nächsten Jahres will die Gruppe 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland erreichen. Die United Internet-Tochter Drillisch, die ebenfalls 5G gekauft hat, hat noch nicht mit dem Aufbau eines eigenen Netzwerks begonnen.
Das Netzwerk wächst nicht nur schneller. Die Auswahl an 5G-Smartphones wächst ebenfalls erheblich. Vor kurzem hat Apple vier neue iPhone-Modelle vorgestellt, die die neuen Netzwerke nutzen können.
Vodafone hat bereits mehr als einen von zwei SmartphoneDas, was verkauft wird, ist ein 5G-Gerät. Der Netzbetreiber bietet mehr als 20 verschiedene 5G-Modelle an, und die Telekom verfügt sogar über 30 Geräte.
Um die neuen Netze nutzen zu können, benötigen Verbraucher neben einem 5G-Smartphone einen entsprechenden Vertrag. Die meisten gebuchten Tarife sehen derzeit keine 5G-Nutzung vor. Bei Mobiltelefonhändlern und Sekundärmarken wie Aldi Talk, Otelo und Congstar gibt es überhaupt keine 5G-Bar-Angebote.
In vielen Ländern erreichen 5G-Netze jedoch immer noch keine höheren Geschwindigkeiten als frühere LTE (4G) -Netze. Dies ist hauptsächlich auf die Verwendung von Frequenzen zurückzuführen, die hauptsächlich im mittleren Spektrum von 1,8 bis 2,1 Gigahertz liegen. Dort sind mehrere hundert Megabit pro Sekunde möglich, aber auch in einem gut ausgebauten LTE-Netz.
Selbst diejenigen, die 5G nicht verwenden, sollten Verbesserungen spüren
Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit sind nur an Orten mit Frequenzen in der sogenannten 3,5- oder 3,6-Gigahertz-Bandbreite verfügbar. Diese Frequenzen haben jedoch nur eine Reichweite von nicht mehr als einem Kilometer.
Dies bedeutet, dass sie nur an Orten mit viel öffentlichem Verkehr verwendet werden. Bei Vodafone sendet derzeit jedes Drittel der 3.000 5G-Antennen mit dieser schnellen Frequenz. In der Telekom gibt es 450 Antennen, bis Ende des Jahres sollen es 1500 Antennen sein. Insgesamt gibt es bei der Telekom mehr als 30.000 Antennen im 5G-Netz.
Aber auch diejenigen, die 5G noch nicht verwenden, sollten eine Verbesserung der Vernetzung spüren. „Wir erhöhen unsere Kapazität und damit die Geschwindigkeit für alle Benutzer an jedem neuen 5G-Standort, der bisher nur 4G-fähig war“, sagte Gerhard Mack WELT, Technischer Direktor von Vodafone.
Technisch gesehen verlangsamt sich das 5G-Netzwerk trotz allem immer noch. Weil Netzwerke zum Laden von Daten immer noch ein 4G-Netzwerk benötigen, das auch als nicht eigenständiges 5G-Netzwerk bezeichnet wird.
Experten zufolge wird in Deutschland innerhalb von ein bis zwei Jahren ein sogenanntes eigenständiges 5G-Netz verfügbar sein, das vollständig heruntergeladen und über 5G aufgeladen werden kann. Dann sollte es auch möglich sein, mehrere 5G-Frequenzen für eine Verbindung zu packen und so Geschwindigkeiten von mehr als einem Gigabit zu erreichen.
Mobilfunkbetreiber in Deutschland haben jedoch immer noch mit Unsicherheiten zu kämpfen, wie und ob sie in Zukunft die 5G-Technologie des chinesischen Netzbetreibers Huawei nutzen können.
Alle Anbieter in Deutschland haben ihre bisherigen Netzwerke größtenteils mit chinesischer Technologie aufgebaut. Vodafone-Chef Ametsreiter geht davon aus, dass sich die 5G-Expansion in Deutschland um bis zu fünf Jahre verzögern würde, wenn Huawei ausgeschlossen würde.
Kritiker sehen in der Huawei-Technologie ein Sicherheitsrisiko, da die chinesische Regierung den Lieferanten zum Spionieren oder sogar Sabotieren zwingen könnte.
Netzbetreiber und Huawei haben diese Möglichkeit immer als unbegründet abgetan. Innerhalb der Bundesregierung gibt es hierzu unterschiedliche Positionen. Eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht getroffen.
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