Von Silos zum einheitlichen Feld? Kartierung der akademischen Produktion im Bereich Sport für die Entwicklung
Louis Moustakas und Katrin Bauer von der Deutschen Mathematischen Universität geben einen aktuellen Überblick über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Literatur zum SFD
Seit Scholenkorff und Kollegen vor fast zehn Jahren die erste integrative Überprüfung der Sport-für-Entwicklung-Literatur durchgeführt haben, ist SFD als akademisches Feld weiter gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Diese wachsende akademische Produktion blieb jedoch nicht ohne Kritik
Insbesondere wurden Bedenken hinsichtlich der Qualität der vorgelegten Beweise, der Dominanz des Globalen Nordens in der SFD-Forschung und dem offensichtlichen Mangel an interdisziplinärer Zusammenarbeit in diesem Bereich geäußert. Im Folgenden konzentrieren sich die Autoren speziell auf diese beiden letzten Punkte und nutzen eine bibliometrische Analyse der SFD-Literatur, um Muster von Autorenschaft, Disziplinen und Themen in dieser Arbeit zu identifizieren.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass SFD nach wie vor ein weitgehend nordisch geprägtes Feld ist, und dies wird durch zahlreiche kleine, hochproduktive und selbstreferenzielle Autorenkonsortien verstärkt. Mit anderen Worten: Kleine Gruppen von Autoren des Globalen Nordens arbeiten regelmäßig an Artikeln zusammen und zitieren diese Mitarbeiter häufig regelmäßig.
Vor diesem Hintergrund bewerten die Autoren diese Trends kritisch und bekräftigen eine Reihe von Empfehlungen zur Stärkung der fachlichen und internationalen Zusammenarbeit im SFD. Dazu gehört die Stärkung des Engagements von Wissenschaftlern des Globalen Südens in akademischen Organisationen, die am SFD teilnehmen, sowie eine umfassendere Überprüfung der Frage, was und wo „Wissen“ in diesem Bereich zu finden ist.
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