Vorschau 2024: Deutschland muss schnell handeln, wenn der Verkauf von Elektroautos aus der Bahn gerät – Denkfabrik
Die Europawahlen im Frühjahr werden das politische Jahr 2024 in Europa prägen. Welche klima- und energiepolitischen Maßnahmen sind Ihrer Meinung nach für die EU in naher Zukunft von besonderem Interesse und sollten Vorrang haben?
Zunächst ist es wichtig, dass das Europäische Parlament und die zuständigen Minister der EU-Mitgliedstaaten die Überprüfung der CO2-Emissionsnormen für neue schwere Fahrzeuge abschließen und ehrgeizige CO2-Reduktionsziele festlegen, die zu einer Reduzierung um 90 Prozent bei Lkw führen sollen. Wir schreiben das Jahr 2040. Die Zukunft der Lkw ist elektrisch, und etwaige Schlupflöcher im Zusammenhang mit der weiteren Verwendung synthetischer Kraftstoffe sind nicht vorteilhaft, da diese Kraftstoffe für die Schifffahrt und Luftfahrt notwendig sind.
Darüber hinaus muss die Kommission auch prüfen und sicherstellen, dass die Mitgliedstaaten den Green Deal europaweit einheitlich und zeitnah umsetzen, insbesondere wenn es um den Aufbau der Ladeinfrastruktur für Lkw geht.
Schließlich sollte die nächste Europäische Kommission die EU-Mitgliedstaaten dazu ermutigen, eine Kfz-Besteuerungspolitik einzuführen, die die Einführung von Elektrofahrzeugen fördert, energie- und ressourceneffiziente Kleinfahrzeuge fördert und die Steuerbelastung für Autos mit Verbrennungsmotor erhöht.
Welche weiteren Themen und Ereignisse in Deutschland und darüber hinaus werden oder sollten Ihrer Meinung nach die Debatte in Ihrem Fachgebiet im kommenden Jahr prägen (und warum)?
Mobilitätsarmut und soziale Gerechtigkeit Klima- und verkehrspolitische Maßnahmen werden noch wichtiger, wenn die Preise für fossile Brennstoffe zunehmend die Kosten von Klimaschäden einbeziehen. Die starke Fokussierung Deutschlands auf das Auto birgt daher große soziale Risiken. Umso wichtiger ist es, sich im kommenden Jahr intensiver mit dem Thema Mobilitätsarmut auseinanderzusetzen und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die gleichzeitig gesellschaftliche Teilhabe und Klimaschutz fördern.
Das Straßenverkehrsrecht bleibt für Städte und Gemeinden ein drängendes Thema. Immer mehr von ihnen fordern mehr Handlungsspielraum, um die Verkehrssicherheit, die Lebensqualität und den Klimaschutz zu verbessern. Nachdem die lange verhandelte Reform in letzter Minute im Bundesrat gecancelt wurde, ist alles wieder auf Null – und das werden sich die Kommunen auch im Jahr 2024 nicht gefallen lassen.
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