Vorwurf der Zensur auf der Videoplattform: Unterdrückt TikTok LGBTQ-Hashtags?
Wieder Ärger über die chinesische App TikTok.
Experten in Australien kritisieren derzeit scharf die Video-App. Der Grund: a Bericht des Australian Strategic Policy Institute (ASPI), der diese Woche enthüllte, dass soziale und politische Probleme von den Betreibern absichtlich unterdrückt werden! Das Institut wird unter anderem vom australischen Verteidigungsministerium finanziert.
Die Autoren des 72-seitigen Berichts werfen der Videoplattform vor, zahlreiche Themen „durch Herabstufung oder Unterdrückung von Inhalten“ aktiv zu zensieren.
Und weiter: Das „kometenhafte Wachstum von TikTok hat die Kommunistische Partei Chinas in die Lage versetzt, das Informationsfeld auf einer riesigen nichtchinesischen Plattform zu gestalten“, warnen die Autoren des Australian Strategic Policy Institute.
LGBT-Hashtags versteckt
Laut dem Bericht sind beispielsweise Hashtags zur Homosexualität versteckt. Auch letzte Woche wurden Beiträge noch heimlich versteckt – zum Beispiel Videos, die auf Russisch, Arabisch und Bosnisch mit dem Hashtag „gay“ versehen waren.
Obendrein: Laut dem Bericht gehörten auch #Lesbian, #transgender und andere LGBT-Begriffe zu den unterdrückten Hashtags.
Besonders bitter: Besonders in Ländern, in denen LGBT-Rechte bereits schlecht sind!
Eine Sprecherin von TikTok sagte gegenüber Spiegel, dass es nationale Unterschiede beim Umgang mit Hashtags gibt: „Im Rahmen unseres lokalisierten Moderationsansatzes wurden einige vom Institut zur Verfügung gestellte Begriffe teilweise aufgrund einschlägiger lokaler Gesetze eingeschränkt.“
Angebliche Übersetzungsfehler
Andere Begriffe wurden eingeschränkt, „weil sie hauptsächlich zur Suche nach pornografischen Inhalten verwendet wurden“ oder weil Übersetzungsfehler aus dem Arabischen aufgetreten sind. Die Bedingungen werden derzeit überprüft, um ähnliche Probleme in Zukunft zu vermeiden.
Die Videoplattform bestritt erneut die Behauptung, dass Informationen an die chinesische Regierung weitergegeben wurden. TikTok hat keine Benutzerdaten an die chinesische Regierung weitergegeben und „würde dies auch auf Anfrage nicht tun“.
Dennoch: Die Autoren der Studie empfehlen „radikale Schritte“: „Da die in diesem Bericht beschriebenen Zensurmethoden so umfangreich sind, dass sie in liberalen Demokratien weltweit gegen das Gesetz verstoßen, sollten Regierungen rechtliche Ermittlungen einleiten.“
In den letzten Monaten war TikTok Vorwürfen der Zensur und Spionage ausgesetzt – aber das Unternehmen hat wiederholt Widerstand geleistet.
Bisher hat dies den Erfolg der App nicht beeinträchtigt: US-Unternehmen wie Microsoft und Oracle sind weiterhin daran interessiert, das US-Geschäft zu übernehmen. US-Präsident Trump (74) hat bereits damit gedroht, die App anderweitig zu verbieten – Zumindest in den USA.
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