Was können T-Zellen gegen Coronavirus tun? | NDR.de – Nachrichten
Status: 14.10.2020 12:22 Uhr
Es ist noch unklar, wie die Immunität gegen das neuartige Coronavirus entsteht und wie lange es anhält. Schützen sie harmlose Kronenkühlungsviren vor Sars-CoV-2 oder bieten sie zumindest eine teilweise Immunität?
Einige Menschen scheinen gegen das Coronavirus immun zu sein. Es scheint fast so, als ob Ihr Immunsystem eine angemessene Reaktion darauf hat. Dies bedeutet, dass T-Zellen, die zusätzlich zu Antikörpern Immunität produzieren, gegen Sars-CoV-2 ausgerüstet sind, als ob der Körper bereits damit infiziert wäre. Dies haben Wissenschaftler in verschiedenen Studien entdeckt, erklärt der Immunologe Dr. Thomas Jacobs vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg: „Was Sie sehr deutlich sehen können, ist, dass kranke Menschen eine T-Zell-Immunität haben. Dies sind sowohl Helfer-T-Zellen, sogenannte CD4-Zellen als auch andere CD8-Zellen, die Auswirkungen haben können. „Was entdeckt wurde, ist, dass Menschen, die noch nie Kontakt mit Covid-19 hatten, auch diese Zellen haben. Dies bedeutet, dass sie offensichtlich eine Immunität entwickelt haben, die Covid-19 nicht zugeschrieben werden kann.“
Virusähnlichkeit erzeugt eine Art „T-Zell-Gedächtnis“
Nach dem aktuellen Stand der Forschung ist dies auf die bereits bekannten Coronaviren zurückzuführen, die harmlose Erkältungen verursachen. „Die Ähnlichkeit dieser Coronaviren untereinander mit dem Sars-CoV-2-Virus und den vier kalten Coronaviren scheint in einigen Komponenten des Virus groß genug zu sein, um so etwas wie ein T-Zell-Gedächtnis vorherzusagen“, sagt er. Virologe Prof. Christian Drosten von der Charité in Berlin.
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Vielseitige T-Zellen
Einfach ausgedrückt, die Immunität gegen einen Krankheitserreger entsteht aus zwei untrennbar miteinander verbundenen Säulen, nämlich Antikörpern und der zellulären Immunantwort von sogenannten T-Zellen. Der Immunologe Thomas Jacobs ist auf die T-Zell-Forschung spezialisiert. Er erklärt, dass T-Zellen können in Zellen erkennen, ob sich ein Virus im Inneren befindet: „Diese T-Zellen produzieren beispielsweise gesendete Substanzen, die andere Zellen als Antikörper bilden (…). Sie aktivieren aber auch Reinigungszellen, die sogenannten Makrophagen, die „Andere Zellen können essen. Zweifellos ist das Wichtigste an Virusinfektionen, dass sie auch virusinfizierte Zellen erkennen und sie dann praktisch abtöten können.“
„Mit Gedächtniszellen ist die Immunantwort schneller“
Bei vielen Krankheiten bilden sich die Antikörper nach einer Weile zurück. Dies ist nach heutigem Kenntnisstand auch bei Sars-CoV-2 der Fall. Die zelluläre Immunantwort dient jedoch dem Körper als Gedächtnis, erklärt Prof. Carsten Watzl, Immunologe an der Technischen Universität Dortmund: „Wenn dasselbe Virus erneut auftritt, beginnt derselbe Prozess erneut. Das heißt, die Zellen, die es erkennen, können sich vermehren, aber diese Gedächtniszellen, „von denen ich bereits mehr im Körper habe, wurden bereits speziell für diesen Erreger angepasst. Dies bedeutet, dass die Immunantwort schneller ist.“
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Die Auswirkungen auf ältere Menschen werden noch erforscht
Nach jeder Krankheit speichert der Körper einige T-Speicherzellen zu Schutzzwecken in einer Art Archiv. Dies bedeutet, dass das Immunsystem im Laufe des Lebens immer weniger stark wird, sagt der Immunologe Carsten Watzl: „An einem Punkt nehmen diese Gedächtnis-T-Zellen viel mehr Platz ein als Zellen, die sie noch nie zuvor gesehen haben „Immer noch auf der Suche nach etwas Neuem kann reagieren. Und das ist im Alter sehr extrem.
Dies hat zur Folge, dass ältere und ältere Menschen in der Regel nicht besser gegen Infektionen gerüstet sind als junge Menschen. Ein Effekt, der auch bei Covid-19 von Bedeutung ist.
Es ist noch nicht klar, ob ältere Menschen in diesem Fall auch von der T-Zell-Immunantwort gegen Sars-CoV-2 profitieren können. Diesbezüglich wird derzeit geforscht.
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