Wind – Siemens Energy erhält bisher größten Netzanschlussauftrag
Sie werden den Bedarf einer Großstadt wie Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohnern decken können. Die Amprion Offshore GmbH hat Siemens Energy mit der Lieferung der Schaltanlagentechnik für ihre ersten Netzanbindungsprojekte beauftragt. Der Auftragswert beträgt . Damit ist es der bisher größte Offshore-Netzanbindungsauftrag, den Siemens Energy erhalten hat.
„Der Anteil erneuerbarer Energien an der deutschen Energieversorgung soll bis 2030 auf 80 Prozent steigen“, sagte Tim Holt, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy. Daher ist der Bau neuer Windkraftanlagen wichtig, aber sinnlos, wenn die Energie nicht bei den Verbrauchern ankommt. Wir müssen auch in unser Stromnetz investieren, um das Land zuverlässig mit nachhaltiger Energie zu versorgen.“
Der Lieferumfang von Siemens Energy besteht aus zwei Offshore-Konvertierungsplattformen und zwei Onshore-Stationen. Die Plattformen wandeln Wechselstrom, der von Windkraftanlagen erzeugt wird, in Gleichstrom um. Der Gleichstrom wird dann zur Übertragung auf ein Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungskabel (HGÜ-Kabel) übertragen. Anschließend wandelt eine zweite Trafostation am Boden den Strom wieder in Wechselstrom um. Nur so können große Energiemengen eine Strecke von ca. 215 km (DolWin4) bzw. 280 km (BorWin4) ohne nennenswerte Verluste (Low Loss) zurücklegen. Die beiden Links werden parallel installiert und sollen 2028 in Betrieb gehen. Damit wird BorWin4 ein Jahr früher als ursprünglich geplant ans Netz gehen.
Da das Übertragungsnetz in der niedersächsischen Küstenregion stark von vielen Windparks genutzt wird, liegen die Anschlusspunkte für Anschlüsse weit im Landesinneren. Siemens Energy wird die Erdumwandlungsanlagen in der Nähe des Amprion-Werks Hanekenfähr in Lingen im südlichen Emsland errichten. Der Netzknoten verbindet derzeit das Kernkraftwerk Emsland mit dem Übertragungsnetz, das Ende 2022 geschlossen werden soll. DolWin4 und BorWin4 werden Erzeugungskapazität ersetzen und damit 1,8 Gigawatt Offshore-Windleistung einsparen.
Neben der Bereitstellung der Technologie übernimmt Siemens Energy für zunächst 10 Jahre auch die komplette Wartung der Transformatorenlösungen. Die gesamte Hochspannungsausrüstung für die beiden Verbindungssysteme, wie Trafotechnik, Transformatoren und Schaltanlagen, wird von Siemens Energy in Europa gefertigt. Dragados Offshore SA (eine Tochtergesellschaft der VINCI-Gruppe), Partner in der spanischen Föderation, ist für die Planung, den Bau und die Installation der dazugehörigen Offshore-Plattformen verantwortlich. Der Bau erfolgt auf der Werft des Unternehmens in Cadiz, Spanien.
Neun der 15 bestehenden HGÜ-Netzkopplungsprojekte in der deutschen Nordsee nutzen Technologie von Siemens Energy. Großbritannien will unterdessen bis 2030 genug grüne Energie durch Offshore-Wind erzeugen, um jeden Haushalt im Land mit Strom zu versorgen. Das Vereinigte Königreich hat kürzlich in seiner bisher größten CFD-Runde grünes Licht für fünf weitere Offshore-Windparkprojekte gegeben. Nach aktueller Planung der Betreiber werden vier dieser Projekte mit Netzkopplungssystemen von Siemens Energy ausgestattet. Kürzlich hat Siemens Energy den Netzanschlussauftrag für seinen Offshore-Windpark East Anglia Three im Juli gebucht. Nach der Inbetriebnahme soll der 1,4-GW-Windpark rund eine Million Haushalte mit grünem Strom versorgen.
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